Tom's Amp
 Amp - Left
 The tubes
 Entwicklung
 No. 2

Nach 30 Jahren der Beschäftigung mit “normalen” Sachen (Mikrocontoller ,Transistoren Programmierprojekte in C, Pascal ,Assembler (Atari ST ..... I love you)) mußte wohl irgendwie mal was realistisches her. Ein Projekt für einen KH-Amp in Elektor war der Anstoss : Röhrenpower.

Bauteilkiste, Verfügbarkeit von Komponenten, Faszination am puristischen Ansatz, bewogen mich dazu einen Single ended - Röhrenamp für mittlere Anodenspannungen (so um 160 Volt) zu entwickeln. Röhrentechnisch fiel meine Wahl auf die EL84, leicht verfügbar günstig, und - dem Ding wird ein überragender warmer Klang nachgesagt.

Um gleich mal watt anders zu machen sollte die Vorstufe stinknormale BC109 - npn Transistoren bekommen.Oder auch nen OPAMP, mal sehen was gut geht.Supressordioden sollten noch rein, damit im Fall der Fälle den lieben fernöstlichen Erzeugnissen die ein wenig allergisch auf Hochspannung reagieren nix passiert.

Zunächst wurde mal mit einer Röhre die EL84 - Standard-SE-Beschaltung aufgebaut, Kathodenwiderstand 150 Ohm, 100 - Voltübertrager von Conrad zum Test, um die 170 Volt auf der Anode, noch kein Vorverstärker.......Immerhin, mit kräftigen Eingangssignalen war durchaus Sound zu vernehmen. Anodenstrom : Etwa 25 mA,Grid : 4 Volt unter der Kathode.........das wär ja nich schlecht.Nur die Ausgangsleistung - das würde doch ein wenig kanpp werden

2 EL84 1st Test IN Klein 

Erst mal eine Fassung  bestückt ......noch mit 100 Volt Übertrager.........

.First Steps IN klein Erste Versuche mit 2 mal EL84 / Kanal

Also : Im nächsten Layout 2 EL84 pro Kanal parallel.Und um mal was zu investieren gleich 2 RICHTIGE Übertrager (Stereo soll sein)  bei Jan Wüsten geordert.Die können laut Angabe 60 mA Ruhestrom ab, ohne in die Sättigung zu rutschen.Platz um Power zu transferieren, sollte für 90 % aller Fälle tun, das.Außerdem kommt erst durch ordentlich verschachtelte Übertrager Highendiger Frequenzgang auf. Sie sind das a+o eines Röhrenamps. Gegenkopplung wollte ich im Röhrenteil der Schaltung ganz unterlassen wenn möglich.In der Siliziumabteilung kommt man nicht drum herum, da aber in den Siliziumabteilungen davor (in den kommerziellen Wiedergabegeräten die angeschlossen werden nämlich) schon reichlich Gegenkopplung werkelt, macht eine Stufe mehr den Grünkohl nich mehr fett + das Jever nicht schal.

2 EL84 parallel brachten dann auch mit 150 Ohm an der Kathode so um 48 bis 52 mA bei 160 Volt, also optimal.Und Power war das jetzt auch genuuch.Vielleicht irgendwann noch nen Versuch mit 135 Ohm an der Kathode, aber erstmal war ich mit den Parametern zufrieden, gute Sicherheitsabstände zu allen Grenzwerten, das macht ruhig. Und die verhältnismäßig niedrige Hochspannung machte den Einsatz von dicken billigen supigut verfügbaren 560 Mikrofarad/200 V - Elkos im Netzteil möglich, da kann man ganz schön Dampf drin speichern.Ach ja, und Glätten kann man den Saft dann  mit ner C-R-C die nur 70 Ohm braucht.Keine fette Drossel nötig.Das stimmt natürlich nur wenn man einen  ausreichend dimensionierten Anodentrafo vorsieht...

Tja, die Anodenspannung.Die EL84 wird normaal bei 250 Volt und roundabout 50 mA gefahren.Das wollte ich nicht.Einerseits der Elko´s wegen die dann doch rarer werden, außerdem ist die Lebensdauer der Röhre sicherlich nicht die längste wenn sie ständig Kante gefahren wird.Nach einigem Stöbern fand ich bei Conrad nen 65 VA Trenntrafo der 2* 115 Volt  / 280 mA Nennstrom bringt.Die Sekundärwicklungen parallel gelegt versprach die beschriebene Konfiguration auch den hohen Ansprüchen des Königs und seiner Vasallen gerecht zu werden.

Nach Gleichrichtung durch ne 600 Volt / 4 A Siliziumbrücke anschließende Siebung/ Glättung via C-R-C hatte ich bei ca. 110 mA Ruhestrom (2 * 2 EL84) ca. 155 muntere absolut lebensgefährliche Volt auf der Anodenleitung stehen.

anode 

Als Röhrenheizung dient ein 2*6 Volt 36 VA Trafo der seit ca. 23 Jahren in der Bastelkiste vor sich hin schlummerte.Das Ding ist rein rechnerisch mit 4*6,3*0,75 .....19 Watt zwar unterfordert, aber es erreicht trotzdem  50-60 Grad Betriebstemperatur. Gleichspannungsheizung laß ich erst mal links liegen, der Brumm ist eh niedrig.Eher noch ne dritte Anodensiebstufe, oder zwei 560er Elko´s parallel im Anodenzweig. Von dem Heiztrafo zapfen wir dann gleich noch n bissl für die Siliziumabteilung ab, 10 Volt Stabi für diskrete Transistoren, 2 mal 5 Volt für etwaige Operationsverstärker.Zunächst wird aber nur eine 7810/100mA Reglerstufe  für ne einfache Transistoreingangsschaltung auf Basis BC109 eingesetzt.

Preamp 

Blick auf die erste auch als Layout geätzte Version eines Vorverstärkers auf Basis BC109C. Aufgaben der Stufe : Pegeltransformation um Faktor drei bis  neun, Schutz angeschlossener Geräte durch Supressordioden wenn z.B. ein Gitterschluss auftritt.Links vorne : Heiztransformator.                 Dahinter : Anodentransformator

Ach ja : Der Klang : An 100 Euro - Test - Boxen : Schon nicht schlecht.An einem Boxenpaar der Spitzenklasse (Canton Ergo SCL-L)  : Weite Reisen.Unglaublich was diese alte Technik gepaart mit neuzeitlichen Komponenten für ein Potenzial hat.Mein Ammi (Harman Kardon) sieht gar nich so gut aus dagegen.

Ach ja : Die Platinenherstellung: Meine Platinen mache ich schon seit vielen Jahren via Photopositivprozess.Als Ätzmittel wird eine 6 %ige Salzsäure mit 1 % Wasserstoffperoxid eingesetzt.Meine Erfahrungen nach ist dieses Ätzmittel FeCl3 oder gar Ammoniumpersulfatlösung in allen Belangen überlegen.Belichtet wird mit Osram Viatalux.( ca. 8 Minuten Belichtungsdauer bei etwa 40 cm Abstand )

Wenn der Sommer nicht vor der Tür stände, würde ich vermutlich noch einmal 6 Wochen darauf  verwenden eine  Steuerung mit einem Atmel 2313 RISC-Controller zu implementieren (Heizungssteuerung-Softstart, eventuell auch nen kleines R2R-Netzwerk um den Anodenstrom als digtialen Wert zu haben), aber das wird erst einmal warten müssen.Nachdem ca. 200 Betriebsstunden ins Land gegangen sind, will ich jetzt den Einbau in ein Gehäuse in Angriff nehmen.Vielleicht schmeiss ich den guten alten Atmel-Assembler ja später noch an........hmmmmmmh.

Trotzdem, für Genießer..............ne 2313 Bastelkiste.....den  R2R-Wandler - 8Bit - und zwar in Subrout AD8, hab ich mal entwickelt um über Ultraschallaufzeiten Distanzen zu messen, ist nur was für Leute die den Baustein kennen, sonst liest man sich nur matschig, gerad bei Assembler.Sorry, wegen dem krummen Programmierstil.Außenbeschaltung kann man sich ja denken, 1 US - Transmitter 41 KHZ, 1 Receiver, über Transistorstufe auf den Komparator des 2313 gelegt.6 Bits PORTD + 2 Bits PORTB bilden mit 100 K - Außenbeschaltung das R2R-Netzwerk.Der lahmende Teil bei höheren Abtastfrequenzen ist übrigens irgendwann der Komparator : 1 Mikrosekunde Propagation - Delay. Der Quelltext beinhaltet einen R2R-Wandler,eine  Interrupt- Zeitbasis, Routinen um das SRAM des 2313 anzusteuern, Pulserzeugung für den US-Transmitter und nen rudimentären Dispatcher für Befehle die über RS232 reinkommen.Wenn man zu fleißig ins SRAM schreibt landet man natürlich irgendwann im Stack.....-:) 

Zurück zum Gehäuse. Zuerst wurde erst mal eine Abdeckplatte designt und bei Schaeffer/Berlin gefräst.Als nächstes wird dann ein Holzunterteil organisiert.

Geh600 1 

Das Holzunterteil nach 3 maligem Wachsen mit Carnauba-Wachs in Terpentin.Das natürliche Feuer der amerikanischen Kirsche kommt dezent zur Geltung, ohne Überbetonung.

Geh600 2 

Das Gehäuse mit locker aufgelegter Oberplatte.

amp 600 

Hauptplatine (Mainlayer) probeweise in das Gehäuse eingebaut (Bohrungen überprüfen...-:)).

amp220504 600 

Fertiggestellte Rückseite............

amp300504 600 

Nach 8 Monaten Entwicklungs- und Bauzeit......das erste “Burn In” im fertigen Gehäuse.

[Wird Fortgesetzt] - T. tom Felde 2004

[Tom's Amp] [Amp - Left] [The tubes] [Entwicklung] [No. 2]